Schilder für den Putbusser Schlosspark
Schilder für 49 Baumriesen in Putbus
Von André Farin, 24.4.2005
Nach den Mammutbäumen, den uralten Eichen oder dem Gingkobaum im Park von Putbus fragen immer wieder die Gäste der Stadt und machen sich – wenn keine offizielle Führung sie dorthin bringt – allein auf die Suche.
Ohne einen passenden Parkführer oder sachkundigen Begleiter müssen sie oft aufgeben, denn die 75 Hektar große Anlage lässt sich nicht in ein paar Minuten mal so mir nichts dir nichts ablaufen. Die Suche gestaltet sich ohne Hilfe schwierig. Ein Problem, mit dem sich Schüler der Regionalen Schule des Ortes jetzt beschäftigt haben.
Von ihren Eltern und Lehrern erfuhren sie, dass früher einmal für fast jeden der wichtigen Bäume ein Schild angefertigt und am Stamm der dendrologischen Besonderheit befestigt worden war.
Mit der Zeit aber seien die Täfelchen auf ganz unterschiedliche Art und Weise aus dem Park verschwunden. Schade, meinen nicht allein die Schüler der 9a, die in ihrem Schulprojekt ihre Ideen für den Park umsetzen wollen. Zusammen mit Mitarbeitern aus Bauhof und Stadtverwaltung des Ortes haben sie für diese Schwierigkeit jetzt Abhilfe geschaffen. Insgesamt entstehen dieser Tage 49 Schilder für all die Bäume, die den Wert des Landschaftsgartens aus Fürst Maltes Zeiten ausmachen. In ganz einfacher Bauweise entstehen die Holzgestelle, die den Namen des seltenen Gewächses mitteilen. In zahlreichen Stunden haben die Jungen um Heiko Duhm und Wolfgang Mühlenberg die hölzernen Pfosten und Schildträger bearbeitet. „Ohne Mühles Schleifmaschine hätten wir nicht so viel geschafft“, meint Heiko, der in den Wahlpflichtstunden den Hut aufhatte für die Schilderbauer.
Jetzt bekommen die Baumschilder von Bauhofmitarbeitern den letzten Schliff und werden für das Aufstellen im Mai vorbereitet. Das übernimmt gleich die ganze Klasse, denn die Mädchen um Lucy Wussow wollen ihren Anteil an dem Projekt gleich mitpräsentieren. Sie haben in einigen Deutschstunden an einem Faltblatt gearbeitet, in dem die Standorte der 49 Baumriesen veröffentlicht werden. Zugleich beantworten sie zwei der immer wieder gestellten Besucherfragen, die auch sie schon einmal beantworten mussten. Sie geben Auskünfte darüber, warum ihre Heimatstadt eigentlich einen so riesigen Park besitzt und wo das überall erwähnte Schloss geblieben ist. Damit ihre Arbeit nicht allein für den Deutschhefter geschrieben wurde, werden Karte, Baumnamen und Fragen in einem Baumflyer veröffentlicht, den Rügendruck derzeit produziert.
Die Finanzen für das beispielhafte Vorhaben stellt die Allianz-Umweltstiftung zur Verfügung, die mit ihrer Aktion „Blauer Adler“ unter anderem derartige Schulprojekte unterstützt. „Die Idee hat mir nicht nur gefallen, weil Schüler aktiv für unseren Park etwas tun“, so Henry Gurski, der als ortsansässiger Allianz-Hauptvertreter das Projekt berät und fördert, „vielmehr engagieren sich junge Leute für ihre Umwelt und helfen dabei, das Umweltbewusstsein anderer zu erhöhen.“ Das sei eines der Kriterien für die Umweltstiftung, sich finanziell an dem Vorhaben in Putbus zu beteiligen.